AW 4.0: Startklar für den Rollout

Ein kurzer Blick in den Rückspiegel verrät, dass es bei Autowerkstatt 4.0 ab Ende September in die heiße Phase geht. Nach dem Startschuss im Januar 2022 stehen für das Förderprojekt in einem kleinen Rollout nun Messtermine in den ersten 50 Werkstätten an. Wie diese genau ablaufen, welche Instrumente dafür vorgesehen und welche begleitenden Maßnahmen geplant sind, verraten wir im folgenden Blogbeitrag.

Autowerkstatt 4.0: Startklar für den Rollout

Fotonachweis: Oliver Perkuhn VIEROL AG

Von Ralf Schädel, IT-Redakteur und Projektmanager Cloud Services und Gaia-X bei eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.

Nachdem die Datenaufnahme per Omniscope überprüft und an eine Cloud-Plattform weitergeleitet wurde, besteht nun die Aufgabe darin, zwischen dem 24. September und dem 23. Oktober in einem ersten Rollout in 50 Werkstätten Daten zu erfassen. Ziel ist es, eine umfangreiche und verlässliche Datenbasis zu schaffen. Diese wird dem Forschungspartner DFKI bereitgestellt, sodass ein neuronales Netz trainiert werden kann. Soweit die nächsten Schritte bei Autowerkstatt 4.0 in groben Zügen.

System, Infrastruktur und Bauteil im Fokus

Schon beim Meilensteintreffen Mitte Juni konnten der Datentransfer und die Anbindung an eine Gaia-X-konforme Plattform für den sicheren Austausch von branchenspezifischen Daten und KI-Modellen demonstriert werden. Auf dem Treffen wurde ein Minimum Viable Product (MVP) vorgestellt, das als grundlegend funktionsfähiges System zur Detektion von Kfz-Fehlfunktionen dient. Dieses MVP besteht aus Hardware, Software, einer Datenübermittlung via Gaia-X-Infrastruktur und Künstlicher Intelligenz. Es soll es möglich machen, in einem iterativen Prozess schnell aus dem Nutzer-Feedback lernen zu können.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Lambdasonde, einem wichtigen Bauteil in modernen Fahrzeugen – das nach herkömmlicher Fehlerdiagnose zumeist ausgetauscht wird, obwohl es noch voll funktionstüchtig ist. Das AW 4.0-Team konzentriert seine Messungen auf dieses spezifische Bauteil, um ein tieferes Verständnis für dessen Funktionsweise zu erlangen und in Zukunft einen unnötigen Austausch zu verhindern.

So läuft der Rollout ab

Ende September starten die ersten 50 assoziierten Werkstätten in Deutschland. Sie werden mit einem Messkit, bestehend aus einem Omniscope, VCDS und einem Messlaptop, ausgestattet. In einem ersten Schritt werden Daten gesammelt, die dann zur Entwicklung eines Analyse-Algorithmus verwendet werden können. Die Mitarbeit der Werkstätten ist dabei von großer Bedeutung, um eine reichhaltige Datenbasis zu schaffen und das Projekt erfolgreich voranzutreiben.

Diese Werkstätten sind dabei

Bisher wurde zunächst Kontakt zu interessierten Partnern aufgenommen. Des Weiteren sollen Werkstätten des Projektpartners Vergölst in die Messungen einbezogen werden. Die Teilnahme weiterer Werkstätten ist derzeit noch in Planung. Anfang nächsten Jahres sollen in einem zweiten Rollout erneut 150 Werkstätten mit Messkits ausgestatten werden.

Dann liegen die ersten Ergebnisse vor

Die ersten Ergebnisse des Projekts werden voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres vorliegen. Ein Graphical User Interface (GUI), mit dem die gesammelten Daten direkt an einen Server gesendet und dort gespeichert werden können, befindet sich derzeit in der Entwicklung. Anschließend soll ein Algorithmus entwickelt werden, der die Daten analysiert und aussagekräftige Ergebnisse liefert.

Anleitung der Werkstätten durch AW 4.0-Team

Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die enge Zusammenarbeit mit den Werkstätten. Vor Ort werden die Werkstattmitarbeiter:innen von einem zweiköpfigen Team unterstützt. Jede Werkstatt erhält einen eintägigen Workshop, bei dem die Mess-Hardware und -software erklärt und angewendet werden. Ziel ist es, das Werkstatt-Team in die Lage zu versetzen, eigenständige Messungen durchzuführen.

Begleitende Maßnahmen sind geplant

Um die Werkstattmitarbeiter:innen kontinuierlich zu unterstützen, plant das Autowerkstatt 4.0 die Einrichtung eines Forums, in dem Erfahrungen und Tipps ausgetauscht werden können. Darüber hinaus sind eine wöchentliche Telefon- bzw. Zoom-Sprechstunde angedacht. Ein E-Mail-Support soll Fragen zur Nutzung der Mess-Hardware beantworten, auftretende Probleme lösen – und wichtige Erkenntnisse für den weiteren Projektverlauf bringen.

+++UPDATE+++

Wann: 25. September bis 21. Oktober 2023
Wo: Deutschlandweit – in eurer Werkstatt
Wie: Ihr nehmt an einem halbtägigen Workshop teil, geleitet von einem/r erfahrenen Teammitglied. Ihr erhaltet das neue Mess-Equipment inklusive Messlaptop, VCDS, Omniscope und mehr.
Was: Wir bringen euch bei, wie ihr die Batteriespannung während des Anlassvorgangs messt.

Anmeldung unter: Markus.Kaehler@thga.de.

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Über Ralf Schädel
Ralf Schädel ist IT-Redakteur, Referent und Projektmanager beim eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. im Bereich Cloudservices und Gaia-X. Seit mehr als 20 Jahren publiziert und spricht der gelernte Verlagsredakteur im redaktionellen Kommunikationsumfeld von Tageszeitungen wie der Bonner Rundschau und dem Kölner Stadtanzeiger, Verlagen wie dem Medienhaus, in dem er als Redakteur inhaltlich das Fachmagazin IT-Mittelstand verantwortete und für dessen Schwesterpublikation IT-Director er geschrieben hat. Auch bei Agenturen wie Kernpunkt, der Digitalagentur i22 und PR Partner (heute Palmer Hargreaves) sowie in der Unternehmenskommunikation bei der Deutschen Telekom betreute er redaktionelle Themen. Ralf Schädel steuert beim eco insbesondere die Kommunikation der Projekte Autowerkstatt 4.0 und Service-Meister. Sein berufliches Profil: LinkedIn, Xing.