Werkstattbetreiber:innen und Expert:innen aus dem Bereich Kfz-Diagnostik trafen sich beim eco – Verband der Internetwirtschaft in Köln im Rahmen eines vom Autowerkstatt 4.0-Konsortium initiierten technischen Workshops zum Austausch. Gelegenheit, sich über die Fehlerdiagnose einer Lambdasonde zu informieren, mehr Strukturwissen des AW 4.0-Konzepts zu bekommen und eine Taskforce zur Prüfung von Anwenderanforderungen zu gründen.
Von Ralf Schädel, IT-Redakteur und Projektmanager Cloud Services und Gaia-X bei eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.
Der Konferenzraum „Kubus“ beim eco stand Anfang vergangener Woche ganz im Zeichen von Autowerkstatt 4.0. Werkstattbetreiber:innen und Expert:innen aus dem Bereich Kfz-Diagnostik waren der Einladung zur kostenlosen Teilnahme am Workshop gefolgt. Das Thema: „Neue Entwicklungen und Anforderungen für die Kfz-Diagnostik“.
Relevanz von Werkstätten und AW 4.0
Moderator Juan Hahn begrüßte zunächst die Teilnehmenden und unterstrich die Bedeutung von Autowerkstätten und die Relevanz von AW 4.0: „Wenn mehr als 24 Millionen Fahrzeuge in Deutschland mehr als zehn Jahre alt sind, dann verdeutlicht das, welches Potenzial in der Wartung und Reparatur von Kfz besteht.“
Mehr zum Projekt
Mehr Informationen zum aktuellen Status und den nächsten Schritten im Forschungsprojekt vermittelte Benjamin Opitz, Produktmanager Digitale Services bei Vergölst (s. Foto stehend Mitte). Sein Fokus richtete sich – entsprechend der Ausrichtung von AW 4.0 – auf den Prozess rund um die Lambdasonde. Dazu führte Benjamin auch aus, welche Auswirkungen eine Falschdiagnose dieses Bauteiles hat.
Lehrstunde: Künstliche Intelligenz
Lukas Jakubczyk, wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Forschungsschwerpunkt datengetriebene Produktivitätsmanagementsysteme der Technischen Hochschule Agricola (THGA), brachte den Workshop-Teilnehmenden die Wirkprinzipien von Künstlicher Intelligenz näher. In seinem Spezialgebiet führte Lukas in das notwendige Strukturwissen und die Ontologie innerhalb des Projektes ein.
Diskussionsrunde mit klar formulierten Zielen
Wie sich der Diagnoseprozess der Lambdasonde mithilfe von AW 4.0 darstellt und wie man mit dem Forschungsansatz die Ursache eines Fehlers erkennen und eine Falschdiagnose verhindern kann, erfuhren die Zuhörer anschließend. Im Gegenzug brachten sie sich mit interessanten Erkenntnissen aus der Praxis in die Diskussion ein: Probleme in den Werkstätten und Anliegen, wie die Dauer für den Tausch einer Lambdasonde kamen dabei auf den Tisch.
Erst reden dann handeln
Am Ende waren sich alle einig, viel aus den Erfahrungsberichten gelernt zu haben. Nicht ohne Konsequenz: So hat sich eine Arbeitsgruppe gegründet, die das Thema „Lambdasonde“ und die Perspektive der Werkstätten weiter begleiten will. Für Wilhelm Bütje, Inhaber des gleichnamigen Autohauses in Cuxhaven, war der Workshop ein guter Auftakt: „Es war spannend, Einblicke in das Projekt und in die Künstliche Intelligenz zu bekommen.“ Aus seiner Sicht „gilt es, die vorhandenen Daten in den freien Werkstätten zu nutzen.“ Ein Verfahren, das Werkstätten genauer sagt, ob ein Fehler bei der Lambdasonde oder dem AGF-Ventil vorliegt, wäre hilfreich.“, so Bütje.
Der Workshop zeigte deutlich die Komplexität der Aufgabenstellung als auch das Engagement aller Beteiligten, diese in Zukunft für die Mechaniker zu vereinfachen. „Fahrzeugdiagnose für die Werkstatt einfach zu gestalten, ist das große Ziel. Wir haben an diesem Tag einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht!“, sagte Jörg Seidel, Senior Manager Technical Market Support von MS Motorservice International.
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