- Kick-off des Förderprojektes Autowerkstatt 4.0: Konsortialpartner starten Projekt zur Vernetzung und Digitalisierung von KMUs
- Autowerkstatt 4.0 vernetzt deutschlandweit über 5.000 freie Autowerkstätten
- Projektpartner entwickeln KI- & Datenplattform mit Gaia-X-Anbindung für KMUs in ganz Deutschland
- Datenplattform und KI-basierte Fehlerdiagnose unterstützen Werkstätten bei steigenden Anforderungen durch Elektromobilität
Köln, 24.01.2022 – Nun ist der Startschuss für das Förderprojekt Autowerkstatt 4.0 (AW 4.0) gefallen. Darin entwickelt ein Konsortium aus Partnerunternehmen und Forschungsinstituten eine deutschlandweite Plattform für den vertrauenswürdigen Datenaustausch von branchenspezifischen KI-Modellen und Fahrzeugdaten. Mithilfe der Plattform können Autowerkstätten intelligente Fehlerdiagnose-Systeme nutzen. Durch die Unterstützung von KFZ-Oszilloskopen und KI-gestützten Verfahren soll die zielgerichtete Fehlersuche vereinfacht und präzisiert werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des europäischen Datenökosystems Gaia-X gefördert und von der Bundesnetzagentur betreut.
Plattform für vertrauenswürdigen Datenaustausch aufbauen
Ziel ist es, die Digitalisierung insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in der Automobilbranche voranzutreiben. Werkstätten, Messsystemanbieter und KI-Startups werden dabei zu einem Innovations- und Wertschöpfungsnetzwerk verknüpft. „Das Projekt Autowerkstatt 4.0 hilft dem Mittelstand, sich an die Anforderungen des digitalen Zeitalters anzupassen. Hieraus entstehen große Wertschöpfungspotenziale und neue Geschäftsmodelle für die Internetwirtschaft und die Automobilbranche“, sagt Andreas Weiss, Geschäftsbereichsleiter für Digitale Geschäftsmodelle bei eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. auf der Auftaktveranstaltung.
Steigende Anforderungen für Werkstätten durch Elektromobilität
Gerade bei steigender technischer Komplexität von Elektro-Fahrzeugen hilft Autowerkstatt 4.0 den Werkstätten, besser auf die neuen Anforderungen einzugehen. Aktuell stehen die Werkstätten unter einer Doppelbelastung: „Sie müssen mit den verschiedenen Verbrennertechnologien umgehen und gleichzeitig auch Elektrofahrzeuge reparieren können“, erklärte Dr. Jan Hendrik Schoenke, Head of R&D beim Konsortialführer LMIS. Dadurch werden Fahrzeugteile eher symptomatisch ausgetauscht, anstatt die wirkliche Fehlerursache durch genaue Messverfahren herauszufinden. KFZ-Oszilloskope und KI-gestützte Methoden sollen hier helfen, die Reparatur und Wartung zu verbessern. Mehr als 5.000 freie Werkstätten in Deutschland wollen sich am Projekt beteiligen und ihre Fahrzeugdaten bereitstellen, austauschen und gegenseitig nutzen, sodass aus diesen Daten intelligente KI-Methoden entstehen können.
Konsortialpartner entwickeln Plattform in drei Jahren
Dazu haben sich Messsystemanbieter, KI-Start-ups, Unternehmen der Automobilbranche und Forschungsinstitute in einem Konsortium zusammengefunden. Dieses hat sich im Förderwettbewerb „Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem Gaia-X“ des BMWK erfolgreich durchgesetzt und den Auftrag des Förderprojektes gewonnen. Die LMIS AG betreut das Projekt nun als Konsortialführer. Zusätzlich sind sieben andere Konsortialpartner beteiligt, die verschiedene Aufgaben im Projekt übernehmen: Auto-Intern GmbH, DEKRA DIGITAL, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Hochschule Osnabrück, Technische Hochschule Georg Agricola, Vergölst GmbH und eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.
Gaia-X-Anbindung von Autowerkstatt 4.0: Ein Use Case mit europäischem Potenzial
Die Hochschule Osnabrück, LMIS AG und eco – Verband der Internetwirtschaft bauen als Konsortialpartner die Brücke und Anbindung zum europäischen Datenökosystem Gaia-X, dessen „Federation Services“ gemeinsam mit verschiedenen europäischen Partnern in die Praxis umgesetzt werden sollen. In diesem Rahmen ist Autowerkstatt 4.0 einer der Use Cases, die Gaia-X-konform von der Industrie entwickelt werden. Dabei gilt es, verschiedene Gaia-X Prinzipien im Projekt zu berücksichtigen. Die Datenerhebung, -verwendung, -nutzung und -analyse entspricht beispielsweise bestimmten Datenstandards und Werten wie der Interoperabilität und der Interkonnektivität. Dadurch soll die Datenplattform nach dem erfolgreichen Roll-out in Deutschland auch für europäische Autowerkstätten nutzbar sein, so Andreas Weiss auf der Auftaktveranstaltung im Januar.
Das Projekt läuft insgesamt drei Jahre und die Konsortialpartner haben sich in dieser Zeit verschiedene Meilensteine gesetzt, wie beispielsweise die Anbindung an Gaia-X, die Schulung der Werkstätten und das Roll-out der KI- & Datenaustauschplattform. Die Partner freuen sich auf die Kooperation mit den Schwesterprojekten und im deutschen Gaia-X Hub.